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Matthias Crone: Chance auf Arbeit

05.05.2023

Zum Europäischer Protesttag zur Gleichstellung von Menschen mit Behinderung am 5. Mai 2023 sagte der Bürgerbeauftragte des Landes Matthias Crone heute in Schwerin:

„Im Vorfeld des Protesttages habe ich in der vergangenen Woche gemeinsam mit der Hochschule Wismar und dem Behindertenbeirat des Landkreises Nordwestmecklenburg eine Fachveranstaltung zum Thema Arbeit und Inklusion durchgeführt. Dabei ist noch einmal deutlich geworden: Wenn wir mehr Menschen mit Behinderungen in den allgemeinen Arbeitsmarkt eingliedern wollen, haben die Werkstätten für diese Menschen eine Schlüsselrolle.“

Diese seien eigentlich dazu verpflichtet, Mitarbeiter für den ersten Arbeitsmarkt zu qualifizieren (§ 219 SGB IX). Dies gelinge gerade einmal in einem Prozent der Fälle. Der Bürgerbeauftragte weiter: „So bleibt die Werkstatt oft der einzige Arbeitsort, den Menschen mit Behinderung sehen, bis sie in Rente gehen - unabhängig von ihrem Können und ihren Neigungen. Das darf uns nicht ruhen lassen. Und das ist in Zeiten des Arbeitskräftemangels auch wirtschaftlich nicht klug. Es gibt viele Werkzeuge, um mehr Betroffene in den Arbeitsmarkt einzugliedern. Sie müssen nur einfacher eingesetzt werden können.“

Matthias Crone verwies in diesem Zusammenhang auf das Schwerbehindertenrecht, nachdem Unternehmen, die mehr als 20 Arbeitsplätze haben, fünf Prozent dieser Plätze mit schwerbehinderten Menschen besetzen müssen. „Viele Arbeitgeber zahlen stattdessen lieber eine Ausgleichsabgabe. Die steuerliche Absetzbarkeit dieser Ausgleichsabgabe abzuschaffen, haben die Behindertenbeauftragten aus ganz Deutschland bereits im letzten Jahr gefordert. Diese Forderung möchte ich ganz ausdrücklich wiederholen“, so Matthias Crone.

„Gesetze und Verordnungen sind das Eine – viele Barrieren und Vorurteile im Kopf das Andere“, fuhr Matthias Crone fort. „Menschen ohne Behinderung sehen oft dann Probleme, wenn sie nie den Umgang mit Menschen mit einer Behinderung gelernt haben. Erst Begegnungen lassen Barrieren fallen. Diese sollten in der Kita beginnen und dann in inklusiven Schulen und Ausbildungsstätten weitergelebt werden. Und schließlich zu einer gemeinsamen Arbeit führen“.