Skipnavigation Bürgerbeauftragter des Landes Mecklenburg-Vorpommern

Springe direkt zu:

Europäischen Protesttag 2022 für Menschen mit Behinderung

09.05.2022

„Der Europäische Protesttag bietet die Chance, die Belange von Menschen mit Behinderung auch in einer schwierigen Zeit in den Blick zu nehmen“, sagte der Bürgerbeauftragte Matthias Crone.

Er nahm am Protesttag an einer Veranstaltung des Diakonischen Werks und des Paritätischen Wohlfahrtsverbandes Mecklenburg-Vorpommern teil. Hier wurden unter dem Motto „Tempo machen für Inklusion – barrierefrei zum Ziel“ drei Themenbereiche angesprochen, die auch für den Bürgerbeauftragten wesentlich sind. Dazu Matthias Crone:

„Mobilität ist gerade für viele Menschen mit Behinderung die Grundlage für Teilhabe. Mobilität ist eine Frage der lückenlosen barrierefreien Nutzbarkeit der öffentlichen Verkehrsmittel, Straßen, Plätze und Parks, sowie der Servicekette. Verbindungen zwischen Eisenbahnnetz und ÖPNV müssen durchgängiger gemacht werden. Im Schienenersatzverkehr muss es gleichwertige barrierefreie Ersatzlösungen geben. Die Haltestellen im Land müssen flächendeckend barrierefrei gestaltet werden.“

Ein weiterer wichtiger Punkt ist die Barrierefreiheit bei Wohnraum. Hier sei es besonders wichtig, dass auch in Mecklenburg-Vorpommern der gesamte Neubau im Mehrparteienwohnungsbau barrierefrei und ein deutlicher Anteil uneingeschränkt mit dem Rollstuhl nutzbar sein müsse. Nur etwa zwei Prozent der Wohnungen und Einfamilienhäuser in Deutschland sind barrierefrei zugänglich. „Das Angebot ist viel zu klein. Frei wählen, wo und wie man leben und wohnen möchte – für viele Menschen mit Behinderung ist das nach wie vor unmöglich. Eine entsprechende Anpassung der Landesbauordnung ist zwingend geboten“, forderte Matthias Crone. Auch im Bestandsbau müsse nachgebessert werden.

Matthias Crone führte weiter aus, dass sich der Arbeitsmarkt in Mecklenburg-Vorpommern weiter positiv entwickeln würde, was auch den Menschen mit Behinderung zu Gute komme. Matthias Crone dazu: „Von einem inklusiven Arbeitsmarkt sind wir aber noch weit entfernt. Die Instrumente des Gesetzes, insbesondere das Budget für Arbeit, stehen zur Verfügung. Mit Lohnkostenzuschüssen von bis zu 75 % im ersten Jahr und bedarfsgerechten Assistenzleistungen werden Anreize für Arbeitgeber geschaffen und die Chancen der Betroffenen erhöht. Die Nutzung dieser Instrumente ist jedoch noch unzureichend, weil zu wenig bekannt. Die Landesregierung sollte sich hier als dynamischer Impulsgeber engagieren und offensiv für die vorhandenen Möglichkeiten werben und selbst die Beschäftigungsquote von Menschen mit Behinderung steigern.“

Bereits in der kommenden Woche wird Matthias Crone mit der Agentur für Arbeit in Schwerin eine Veranstaltung für Arbeitgeber durchführen, die diesen Themenkomplex besonders beleuchten wird.

Impressionen von der Demo zum Europäischen Protesttag 2022